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Teslas „Cybercab“: Elon Musk präsentiert das autonome Robotaxi – Innovation, Herausforderungen und Zukunftsvision

Die Präsentation des Tesla „Cybercab“: Ein Blick in die Zukunft

Elon Musk inszeniert die Vorstellung des neuen Tesla „Cybercab“ wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film: Vor einem Theater in den Warner-Brothers-Studios in Burbank öffnet ein futuristisches Fahrzeug automatisch seine Flügeltüren, und der Tesla-Chef steigt ein. Das Besondere daran: Das Auto hat keinen Fahrer, kein Lenkrad und keine Pedale. Wie von selbst manövriert das Fahrzeug durch die Straßen des Geländes, komplett autonom gesteuert.

Für diese Präsentation hat sich Tesla bewusst an Hollywood orientiert. Der Auftritt in glamouröser Kulisse unterstreicht die Vision des Unternehmens, die Zukunft der Mobilität mit einem revolutionären, selbstfahrenden Fahrzeug neu zu definieren. Mit seinen markanten Flügeltüren und futuristischen LED-Linien wirkt das „Cybercab“ wie ein Auto, das direkt aus der Zukunft stammt. Musk lobt das Fahrzeug überschwänglich und betont, dass das vollautonome Auto bis zu zehn- bis 20-mal sicherer fahren werde als ein von Menschen gesteuertes Fahrzeug. „Das ist eine sehr große Sache“, so Musk, „es wird Leben retten, viele Leben, und Verletzungen verhindern.“

Technische Spezifikationen und Zeitplan des „Cybercab“

Musk überraschte bei der Präsentation auch mit konkreten Details zu den Spezifikationen und der Preisgestaltung des neuen Modells. Das „Cybercab“ soll laut Ankündigung weniger als 30.000 Dollar (rund 27.000 Euro) kosten und damit deutlich günstiger sein als die meisten anderen Modelle von Tesla. Die Markteinführung des Robotaxis ist für 2026 geplant, könnte sich jedoch auch bis 2027 verzögern. Vorab sollen ab 2025 Tests in den US-Bundesstaaten Texas und Kalifornien starten.

Besonders innovativ ist die Ladefunktion des „Cybercabs“: Das Fahrzeug wird laut Musk keinen herkömmlichen Ladeanschluss besitzen. Stattdessen ist es für drahtloses Aufladen konzipiert, was die Handhabung deutlich erleichtern soll. „Die meiste Zeit tun Autos einfach nichts, aber wenn sie autonom sind, könnten sie fünf- bis zehnmal mehr genutzt werden“, sagte Musk vor dem begeisterten Publikum. Ein Robotaxi-Dienst könnte damit nicht nur die Effizienz der Fahrzeuge drastisch steigern, sondern auch das Geschäftsmodell von Tesla radikal verändern.

Zusätzlich stellte Musk den „Robovan“ vor – ein autonomes Shuttle-Fahrzeug, das bis zu 20 Personen transportieren kann. Der „Robovan“ ist für den Einsatz in urbanen Umgebungen konzipiert und soll eine Erweiterung der selbstfahrenden Tesla-Flotte darstellen.

Reaktionen und Kritik: Zweifel und offene Fragen

Trotz der imposanten Präsentation reagierten Experten und Aktionäre verhalten. Viele Fragen blieben offen: Hat Tesla überhaupt die notwendigen Lizenzen, um eine selbstfahrende Flotte zu betreiben? Wie weit ist die Technologie im Vergleich zu Wettbewerbern wie Waymo oder Cruise tatsächlich? Und wie steht es um die Sicherheit des Systems? Die US-Verkehrsaufsicht NHTSA untersucht Tesla aktuell wegen „kritischer Sicherheitslücken“ – ein potenzielles Hindernis für die Umsetzung von Musks Plänen.

Auch die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen. Die Google-Tochter Waymo beispielsweise hat jahrelange Test- und Genehmigungsprozesse durchlaufen und betreibt bereits erfolgreich autonome Fahrzeuge in Städten wie San Francisco. Die General-Motors-Tochter Cruise hatte ihre Tests nach mehreren Unfällen jedoch vorerst eingestellt. Die Komplexität des Betriebs einer selbstfahrenden Flotte zeigt sich daran, dass es bisher nur zwei westliche Unternehmen gibt, die autonomes Fahren auf Level 4 gemeistert haben: Waymo und der Toyota-Partner May Mobility.

Marktperspektiven und Musks Vision für den Robotaxi-Markt

Die Erwartungen an Teslas „Cybercab“ sind hoch, denn der Robotaxi-Markt wird von vielen Analysten als eine der größten Wachstumschancen im Mobilitätssektor gesehen. Laut Prognosen der Großbank UBS könnte der Markt bis 2030 auf ein Volumen von 238 Milliarden Dollar anwachsen. Musk plant, mit Tesla eine autonome Flotte zu betreiben, die Fahrgäste per App abrufen können – ähnlich wie es Uber und Lyft bereits tun, jedoch ohne menschliche Fahrer.

Der Preis pro Meile soll bei nur 20 Cent liegen, verglichen mit rund einem Dollar pro Meile bei städtischen Bussen. Sollten Musks Pläne aufgehen, könnte Tesla laut Branchenexperten massiv davon profitieren und an der Börse auf eine Bewertung von bis zu fünf Billionen Dollar steigen. Das wäre fast die Hälfte mehr als der aktuelle Börsenwert von Apple, dem derzeit wertvollsten Unternehmen der Welt. Dennoch bleibt das Risiko hoch: Musk selbst hatte mehrfach angedeutet, dass der Erfolg eines vollautonomen Fahrzeugs darüber entscheiden werde, ob Tesla eines Tages „viel Geld wert ist oder praktisch null.“

Technische Herausforderungen und Konkurrenzansätze

Ein weiteres Diskussionsthema ist Teslas technischer Ansatz beim autonomen Fahren. Im Unterschied zu den meisten Konkurrenten setzt Tesla ausschließlich auf Kamerasysteme und verzichtet auf zusätzliche Sensoren wie Lidar oder Radar. Musk argumentiert, dass Kameras die menschliche Wahrnehmung am besten nachahmen und dank fortschreitender Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) künftig die zuverlässigsten Ergebnisse liefern würden.

Diese Entscheidung birgt jedoch Risiken. Kameras sind passive Sensoren und können die Umgebung nicht aktiv abtasten. Dies führt dazu, dass sie bei Nacht, bei Schneetreiben oder nach dem Verlassen eines dunklen Tunnels kurzzeitig „blind“ sind. Lidar- und Radarsensoren hingegen können Entfernungen auch bei schwierigen Lichtverhältnissen präzise messen. Experten warnen deshalb, dass Teslas rein kamerabasierter Ansatz nicht die notwendige Sicherheit bieten könnte, um in komplexen Verkehrssituationen zuverlässig zu agieren.

Die Konkurrenz setzt auf umfassendere Systeme: Waymo und Cruise nutzen eine Kombination aus Kameras, Radar und Lidar, um die Umgebung dreidimensional zu erfassen. Mercedes-Benz und BMW haben ihre autonomen Systeme bislang auf Level 3 ausgebaut, bei denen der Fahrer im Notfall übernehmen muss. Teslas aktuelles System entspricht nur Level 2, was bedeutet, dass der Fahrer die Hände am Lenkrad und die Augen auf der Straße behalten muss. Musk bleibt jedoch überzeugt, dass Teslas Ansatz langfristig erfolgreich sein wird, da Kameras günstiger und einfacher zu skalieren sind als die teuren Lidar-Systeme.

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