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Rekordhitze und Klimawandel: Dringende Klimaschutzstrategien am Wendepunkt 2024

Rekordhitze 2024: Wärmster Sommer und zunehmende Klimaschutz-Herausforderungen durch den Klimawandel

Das Jahr 2024 markiert einen neuen Höhepunkt in der globalen Klimaerwärmung. Laut Daten des EU-Klimaforschungsdienstes Copernicus war der Sommer auf der nördlichen Hemisphäre der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Juni, Juli und August verzeichneten Rekordtemperaturen, die das Vorjahresniveau deutlich übertrafen. Im August 2024 lag die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur bei 16,82 Grad Celsius, was 1,51 Grad über dem vorindustriellen Niveau von 1850 bis 1900 lag. Auch die Meeresoberflächentemperatur erreichte mit 20,91 Grad fast den höchsten jemals gemessenen Wert, nur 0,07 Grad unter dem Rekord von August 2023. Diese extreme Hitze und die damit verbundenen Veränderungen im Klima verstärken die Sorgen, dass 2024 das wärmste Jahr aller Zeiten werden könnte.

Regional zeigen sich unterschiedliche Auswirkungen der Erderwärmung: Während West- und Nordeuropa einen feuchteren Sommer erlebten, kämpften Südeuropa und Osteuropa mit überdurchschnittlicher Hitze und Trockenheit. Besonders betroffen waren Regionen wie der Mittelmeerraum, während in Nordeuropa, insbesondere in Irland, Norwegen und Island, die Temperaturen unter dem Durchschnitt blieben. Global betrachtet lagen die Temperaturen in Teilen Nordamerikas, Afrikas und Asiens ebenfalls deutlich über den Durchschnittswerten, während wenige Gebiete wie der Osten Russlands und Alaskas unterdurchschnittliche Temperaturen verzeichneten.

Treibhausgasemissionen als Haupttreiber extremer Wetterereignisse

Die fortschreitende globale Erwärmung ist eng mit den steigenden Treibhausgasemissionen verbunden, die die Hauptursache für extreme Wetterereignisse wie die Hitzewellen und Starkregen im Jahr 2024 sind. Wissenschaftler warnen, dass diese Emissionen nicht nur zu einer allgemeinen Erhöhung der Temperaturen führen, sondern auch die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen weiter steigen lassen. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 setzte sich das Ziel, die globale Erwärmung deutlich unter 2 Grad, idealerweise unter 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten. Allerdings zeigen die jüngsten Berichte, dass die Welt bereits besorgniserregend nahe an der 1,5-Grad-Marke ist. Die Durchschnittstemperatur der letzten zwölf Monate liegt laut Copernicus 1,64 Grad über dem vorindustriellen Niveau – ein beispielloser Anstieg.

Trotz dieser alarmierenden Daten bleibt das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens noch intakt, da es auf die durchschnittliche Erwärmung über längere Zeiträume abzielt und nicht auf einzelne Monate oder Jahre. Dennoch ist klar, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Erderwärmung zu stoppen oder zu verlangsamen. Die Erreichung der langfristigen Klimaziele erfordert deutlich verstärkte Anstrengungen auf globaler Ebene.

Unzureichende Klimaschutzmaßnahmen: Mangelnde Wirkung trotz ehrgeiziger Ziele

Trotz der internationalen Verpflichtungen zeigt eine aktuelle Analyse von über 1.500 Klimaschutzmaßnahmen in 41 Ländern, dass viele Maßnahmen ineffektiv sind. Die Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), der Universität Oxford und des Mercator Research Institute stellten fest, dass viele Klimaschutzmaßnahmen, insbesondere wenn sie isoliert durchgeführt werden, wenig Wirkung zeigen. Subventionen im Transportsektor oder Obergrenzen für Luftverschmutzung im Energiebereich erweisen sich oft als ineffektiv, wenn sie nicht durch weitere Maßnahmen flankiert werden. Lediglich 63 der untersuchten Maßnahmen erwiesen sich als nachhaltig wirksam.

Besonders erfolgreich waren kombinierte Ansätze, bei denen mehrere Ebenen gleichzeitig adressiert wurden. Ein Beispiel hierfür ist der Rückgang der Emissionen in britischen Kohlekraftwerken zwischen 2015 und 2016. Durch eine Kombination aus Emissionsgrenzen, Zertifikateverpflichtungen und ESG-Standards für Investoren konnten die Emissionen um 44 Prozent gesenkt werden. Ohne diese abgestimmten Maßnahmen wäre der Rückgang deutlich geringer ausgefallen. Diese Ergebnisse unterstreichen, dass der Erfolg von Klimaschutzmaßnahmen von einer koordinierten und ganzheitlichen Umsetzung abhängt.

Effektive Klimaschutzmaßnahmen: Ein multidimensionaler Ansatz ist notwendig

Die Forschung zeigt, dass in entwickelten Ländern wie Deutschland vor allem ein Mix aus gesetzlichen Vorschriften, Subventionen und Informationskampagnen erfolgreich ist. Maßnahmen zur Energieeffizienz, wie die Förderung von Wärmedämmung oder der Austausch alter Heizanlagen, wirken besonders dann effektiv, wenn sie durch finanzielle Anreize und regulatorische Vorgaben flankiert werden. In aufstrebenden Wirtschaften wie China und Indien hingegen spielen direkte finanzielle Anreize wie Subventionen und Rabatte eine größere Rolle.

Im Energiesektor hat sich gezeigt, dass höhere CO2-Preise und verpflichtende Emissionszertifikate die Stilllegung von Kohlekraftwerken beschleunigen können. Auch in der Industrie und bei Privatpersonen wirken Kombinationen von Maßnahmen deutlich besser als isolierte Ansätze. So können beispielsweise finanzielle Anreize, gepaart mit regulatorischen Vorgaben und Unterstützung durch Förderprogramme, den Umstieg auf klimafreundliche Technologien wie Wärmepumpen oder Solarenergie beschleunigen.

Klimaziele noch erreichbar – aber nur bei deutlicher Verstärkung der Maßnahmen

Trotz der alarmierenden Entwicklungen sehen die Forschergruppen in ihren Analysen noch Chancen, die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Entscheidend wird sein, die Bemühungen auf globaler Ebene deutlich zu intensivieren und Maßnahmen strategisch besser aufeinander abzustimmen. Insbesondere die Zwischenziele für die 2030er-Jahre könnten noch erreicht werden, wenn politische Maßnahmen rasch und wirksam umgesetzt werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Verknüpfung von regulatorischen Vorgaben, finanziellen Anreizen und technologischen Innovationen, um sowohl in entwickelten als auch in aufstrebenden Ländern eine nachhaltige Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Der Druck auf Regierungen und Unternehmen, konkrete und wirksame Schritte zu unternehmen, wird dabei immer größer – denn die Zeit, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern, läuft ab.

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