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Passives Einkommen: Möglichkeiten, Chancen und Risiken für langfristige finanzielle Freiheit

Was ist passives Einkommen? Definition und Missverständnisse

Viele Menschen träumen davon, weniger oder gar nicht mehr arbeiten zu müssen und trotzdem genug zum Leben zu haben. Passives Einkommen scheint der Schlüssel zu sein, um finanzielle Freiheit zu erlangen. Doch was bedeutet passives Einkommen genau? Im Gegensatz zum aktiven Einkommen, bei dem man regelmäßig durch Erwerbsarbeit Geld verdient, fließt passives Einkommen ohne ständige Arbeitsleistung. Dazu zählen Kapitalerträge, Mieteinnahmen oder Tantiemen. Allerdings wird in der Werbung oft ein falsches Bild vermittelt: Suchmaschinen und Plattformen sind voller Versprechen wie „Finanziell frei in wenigen Klicks“ oder „Reich durch einfache Trading-Strategien“. Die Realität sieht jedoch oft anders aus, und viele dieser Versprechungen sind kaum seriös.

Formen des passiven Einkommens: Von Kapitalanlagen bis Tantiemen

Passives Einkommen kann aus verschiedenen Quellen stammen. Häufig handelt es sich um Kapitalerträge aus Wertpapierdepots oder Mieteinnahmen aus Immobilien. Andere Beispiele sind Erbschaften, die nach und nach aufgebraucht werden, oder Tantiemen für kreative Werke. Es gibt auch regelmäßige Einkünfte aus Werbeeinnahmen, etwa durch YouTube oder Blogs. Jedoch erfordert passives Einkommen häufig ein startendes Vermögen von mehreren Millionen Euro, was für die meisten Menschen unerreichbar ist. Dennoch steigt die Anzahl der Menschen, die in Deutschland in erster Linie von ihrem Vermögen leben.

Statistik: Immer mehr Menschen leben vom Vermögen

Laut den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts gibt es in Deutschland mittlerweile etwa 900.000 Erwachsene, die nicht primär von Erwerbsarbeit leben – Rentner und Pensionäre ausgenommen. Diese Zahl wächst rasant: 2020 waren es noch rund 700.000, 2010 lediglich 400.000. Ein großer Teil dieser Menschen hat sein Vermögen durch Erbschaften erhalten, denn jährlich werden in Deutschland zwischen 300 und 400 Milliarden Euro an Vermögen weitergegeben. Ein wachsender Teil der Bevölkerung lebt also vom Vermögen und nicht von klassischer Erwerbsarbeit.

Unternehmertum als Königsweg zum passiven Einkommen

Viele Menschen erreichen finanzielles Wohlstand durch Unternehmertum. Unternehmerinnen und Freiberufler, die ihre Firmenanteile verkauft oder sich aus dem Betrieb zurückgezogen haben, leben oft von den Gewinnen, die ihre ehemaligen Unternehmen weiterhin abwerfen. Für viele Experten gilt Unternehmertum als der Königsweg zum passiven Einkommen. Die gruenderplattform.de, initiiert von der Förderbank KfW, sieht auch kleinere Unternehmen, wie beispielsweise Fotografen, als Beispiel für passives Einkommen: Ein Foto, das einmal produziert wurde, kann immer wieder verkauft oder lizenziert werden. Auch Affiliate Marketing ist eine beliebte Methode: YouTuber und Influencer erhalten Geld, indem sie auf Produkte oder Dienstleistungen verweisen und dadurch Provisionen verdienen. Allerdings darf man sich nicht täuschen lassen – das Leben als Influencer sieht oft leichter aus, als es ist, denn das regelmäßige Produzieren von Inhalten erfordert viel Arbeit.

Immobilien als Quelle passiven Einkommens: Chancen und Risiken

Vermietete Immobilien gelten als eine klassische Quelle passiven Einkommens. Doch Vorsicht: Auch die Verwaltung von Immobilien sowie deren Instandhaltung bedeuten oft erheblichen Arbeitsaufwand. Zudem hat der starke Preisanstieg der letzten Jahre den Blick darauf getrübt, dass Immobilien in Sachen Rendite und Risiko oft schlechter abschneiden als ein gut diversifiziertes Aktienportfolio. Immobilienmärkte unterliegen ebenfalls Schwankungen, und hohe Kaufpreise machen es zunehmend schwieriger, rentable Mietobjekte zu erwerben.

Langfristiger Vermögensaufbau durch Fonds: Der disziplinierte Weg

Der praktikabelste Weg zum passiven Einkommen erfordert Geduld und Disziplin: Regelmäßig Geld zur Seite legen und in Fonds investieren. Ein breit gestreutes Aktienportfolio kann langfristig höhere Renditen abwerfen als andere Einkommensquellen wie Immobilien. Auch wenn dieser Weg langsamer ist, bietet er eine realistische Möglichkeit für den langfristigen Vermögensaufbau. Aktuelle Rekordstände an den Börsen zeigen, dass die Märkte weiterhin Potenzial für Kapitalwachstum bieten. Gleichzeitig bleibt Wohnraum, insbesondere in Ballungsräumen, knapp, was Immobilieninvestitionen auf lange Sicht wiederum interessant macht.

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