Schwierige Rahmenbedingungen für den Immobilienmarkt
Die Rahmenbedingungen für den deutschen Immobilienmarkt bleiben herausfordernd: Hohe Baukosten, steigende Finanzierungskosten und die anhaltende Inflation belasten Investoren und private Käufer gleichermaßen. Diese Faktoren hatten zuletzt für eine Dämpfung der Nachfrage gesorgt und waren maßgeblich für den vorübergehenden Rückgang der Immobilienpreise verantwortlich. Doch mittlerweile zeichnet sich eine Trendwende ab, die auf eine erneute Preisdynamik im Markt hindeutet.
Positiver Trend: Immobilienpreise steigen wieder
Trotz der widrigen wirtschaftlichen Bedingungen deuten aktuelle Zahlen darauf hin, dass die Immobilienpreise wieder anziehen. So zeigt eine jüngste Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) für das dritte Quartal 2024, dass die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland erneut gestiegen sind. Allerdings bezieht sich das IfW nur auf 20 Städte und Regionen. Einen umfassenderen Überblick bietet der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP), der Transaktionsdaten von über 700 Banken in Deutschland auswertet. Auch der VDP-Index zeigt im dritten Quartal ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorquartal – ein positives Signal für den gesamten Immobilienmarkt.
VDP-Index: Wohnimmobilien als Treiber des Preisanstiegs
Der VDP-Index verdeutlicht, dass vor allem Wohnimmobilien für die jüngsten Preisanstiege verantwortlich sind. Die Preise für Wohnimmobilien sind demnach im dritten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal um 1,1 Prozent gestiegen. Innerhalb des Wohnimmobiliensektors entwickelten sich Eigenheime und Eigentumswohnungen mit einem Anstieg von 0,8 Prozent zum Vorquartal etwas verhaltener, während die Preise für Mehrfamilienhäuser mit einem Plus von 1,3 Prozent stärker zulegten. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich bei Eigenheimen und Eigentumswohnungen jedoch ein Rückgang von 0,6 Prozent, während Mehrfamilienhäuser ein kleines Plus von 0,2 Prozent verbuchten.
Unsicherheiten für die weitere Preisentwicklung
Der VDP zeigt sich vorsichtig optimistisch, dass die Talsohle des Immobilienmarkts im kommenden Jahr überwunden sein könnte. Dennoch bestehen weiterhin Unsicherheiten, die den Markt beeinflussen könnten. Vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und geopolitische Risiken gelten als entscheidende Einflussfaktoren. Diese Faktoren könnten auch die Stabilität des aktuellen Preistrends beeinflussen und sorgen dafür, dass der Markt in nächster Zeit volatil bleibt.
Preisentwicklung in den sieben größten Städten Deutschlands
Der VDP-Index gibt auch detaillierte Einblicke in die Immobilienpreise der sieben größten deutschen Städte – Hamburg, Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München. Im dritten Quartal 2024 verzeichneten alle sieben Städte eine ähnliche Preissteigerung von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Besonders Frankfurt am Main stach mit einem Anstieg von 1,6 Prozent hervor, gefolgt von Düsseldorf und München mit jeweils 1,5 Prozent. Hamburg legte um 1,3 Prozent zu, während Köln mit 1,1 Prozent im Mittelfeld lag. Schlusslichter waren Berlin und Stuttgart mit jeweils 0,8 Prozent.
Steigende Neuvertragsmieten bei Mehrfamilienhäusern
Neben den Kaufpreisen steigen auch die Neuvertragsmieten für Mehrfamilienhäuser deutlich. Die Mieten legten im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um kräftige 5,6 Prozent zu, und auch zum Vorquartal ist ein Anstieg von 1,3 Prozent zu verzeichnen. Besonders auffällig ist die Entwicklung in Berlin, das mit einer Steigerung von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr die höchste Wachstumsrate unter den Metropolen verzeichnete. Frankfurt am Main folgt mit einer Erhöhung der Neuvertragsmieten um 4,7 Prozent. Damit setzt sich der Trend steigender Mieten fort und verschärft die Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter.