Anfangshoffnungen und aktuelle Unsicherheit
André Gaufer kaufte im Herbst 2018 eine Eigentumswohnung im bekannten „Steglitzer Kreisel“ in Berlin. Er sah darin ein sicheres Immobilieninvestment und plante, die 70-Quadratmeter-Wohnung in der 19. Etage nach der Fertigstellung im Jahr 2022 zu vermieten. Das Projekt, entwickelt von der CG Gruppe, versprach eine vollständige Renovierung des Gebäudes inklusive eines Tiefgaragenplatzes. Gaufer war begeistert von der Lage und dem Potenzial dieses Wahrzeichens in seinem vertrauten Kiez.
Probleme und Eigentümerwechsel
Die anfängliche Klarheit wich jedoch großer Unsicherheit, als sich die Eigentümer des Projekts mehrfach änderten. Die Adler Group, ein Immobilienunternehmen mit Sitz in Luxemburg, übernahm das Vorhaben und plante umfangreiche Umgestaltungen. Gaufer fühlt sich zunehmend unter Druck gesetzt, diesen Änderungen zuzustimmen, ohne klare Informationen über die Folgekosten zu erhalten. Zudem soll er seinen Tiefgaragenplatz abgeben. Die Bauarbeiten scheinen stillzustehen, und der Zeitpunkt der Fertigstellung ist unklar, was Gaufers Vertrauen in das Projekt stark erschüttert hat.
Rechtsstreit und Zukunftssorgen
Gaufer hat mit seiner PROfinance GmbH Klage gegen die Adler Group eingereicht, um die Einhaltung des ursprünglichen Kaufvertrags durchzusetzen. Das Amtsgericht hat die Klage angenommen, und eine Verhandlung steht bevor. Doch Gaufer befürchtet mittlerweile, dass der Bau gar nicht mehr fertiggestellt wird und das Projekt zu Berlins nächster großer Bauruine werden könnte. Seine Situation symbolisiert das Schicksal vieler Investoren, die durch komplexe Eigentümerwechsel und undurchsichtige Praktiken in der Immobilienbranche benachteiligt werden.