André Gaufers Wohnungskauf und die ursprünglichen Erwartungen
André Gaufer, Geschäftsführer der PROfinance GmbH und Verfechter von Verbraucherrechten und Ethik in der Finanzbranche, entschied sich 2018, eine Wohnung im 19. Stock des Steglitzer Kreisels zu kaufen. Diese Entscheidung traf er nach sorgfältiger Recherche, da er überzeugt war, dass er bald eine Wohnung mit atemberaubendem Blick über Berlin besitzen würde. Das Projekt, ursprünglich unter dem Namen „ÜBerlin“ bekannt, wurde von der CG Gruppe entwickelt und sollte das in den 1970er Jahren errichtete und seitdem leerstehende Bürohochhaus in ein modernes Wohngebäude verwandeln. Die Wohnung sollte bis Ende 2021 fertiggestellt sein, doch durch den Wechsel der Projektleitung zur Adler Group und Consus verzögerten sich die Arbeiten erheblich.
Vertragsänderungen und Gaufers Widerstand
Nach der Übernahme durch die Adler Group wurden die Käufer, einschließlich Gaufer, mit erheblichen Änderungen der ursprünglichen Kaufverträge konfrontiert. Zu den Änderungen gehörten der Wegfall des im Kaufvertrag zugesicherten Tiefgaragenstellplatzes und die Verschiebung des Einzugstermins auf 2024. Gaufer, der nicht bereit war, diese Änderungen zu akzeptieren, verweigerte die Unterschrift unter die Nachträge und wurde daraufhin von der Adler Group mit einem einseitigen Rücktritt vom Kaufvertrag konfrontiert. Gaufer sieht dies als unrechtmäßig an und besteht auf die Einhaltung der ursprünglichen Vertragsbedingungen. Er hat daher Klage beim Landgericht Berlin eingereicht, um seine Rechte durchzusetzen. Der Verhandlungstermin ist für November angesetzt.
Baustillstand und die ungewisse Zukunft des Steglitzer Kreisels
Während die rechtliche Auseinandersetzung zwischen Gaufer und der Adler Group andauert, stagniert der Bau des Steglitzer Kreisels. Obwohl die Adler Group behauptet, dass weiterhin Bauarbeiten im Inneren des Gebäudes stattfinden, ist von außen kaum Fortschritt zu erkennen. Das Projekt wird durch Lieferkettenprobleme, Material- und Personalknappheit sowie die komplizierte Umgestaltung des Sockelbereichs weiter verzögert. Diese Situation sorgt nicht nur bei den Käufern, sondern auch bei den Behörden für Unmut. Der zuständige Bezirk Zehlendorf-Steglitz steht der vorgesehenen Neubebauung der Sockelgebäude grundsätzlich positiv gegenüber: „Die Pläne wurden 2020 im Stadtplanungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung vorgestellt und gewürdigt“, sagt Baustadtrat Michael Karnetzki (SPD): „Meine Hauptsorge ist jedoch gegenwärtig vor allem, dass diese Neubebauung auch wirklich vorankommt und es nicht nur bei Plänen bleibt.“ Trotz der Unklarheiten und der vielen Rückschläge hält Gaufer an seinem Traum von der Wohnung im 19. Stock fest. Er hofft, dass das Projekt irgendwann abgeschlossen wird, sei es durch die Adler Group oder durch einen zukünftigen neuen Entwickler, und dass sein langwieriger Kampf für die Einhaltung des Kaufvertrags erfolgreich sein wird.
Quelle: https://www.iz.de/projekte/news/-hoffen-auf-ein-gutes-ende-fuer-den-kreisel-2000009142