Rückzug aus Klimaschutzinitiativen: Wie Trumps Rückkehr und die Anti-Woke-Welle die Finanzwelt verändern

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Der Trend zum Rückzug aus Klimainitiativen

Am 7. Januar 2025 verkündete die größte US-Bank JP Morgan ihren Austritt aus der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen „Net Zero Banking Alliance“ (NZBA). Mit diesem Schritt schließt sich JP Morgan einer Reihe prominenter US-Banken an, die in den letzten Monaten ebenfalls aus der Klimakoalition ausgetreten sind. Diese Entwicklung steht im Kontext eines breiteren Trends: US-Unternehmen ziehen sich zunehmend aus sogenannten „woken“ Initiativen zurück, die auf soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit abzielen. Dieser Rückzug erfolgt kurz vor der Amtseinführung des wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump, der sich gegen „Wokeness“ und Klimaschutzmaßnahmen positioniert hat.

Hintergrund der Net Zero Banking Alliance (NZBA)

Die NZBA wurde ins Leben gerufen, um den globalen Finanzsektor stärker in den Kampf gegen den Klimawandel einzubinden. Ziel ist es, die Kohlenstoffemissionen aus den Kredit- und Investmentportfolios ihrer Mitglieder bis 2050 auf netto null zu reduzieren. Seit ihrer Gründung hat sich die Initiative zu einer der größten Klimaschutzplattformen in der Finanzbranche entwickelt. Zwischen ihrem Start und Oktober 2024 wuchs die Mitgliederzahl von 43 Banken aus 23 Nationen auf 144 Institute aus 44 Ländern an. Diese repräsentierten mehr als 40 Prozent der globalen Bank-Assets.

Mit dem Austritt prominenter US-Banken, darunter Goldman Sachs, Citigroup und Wells Fargo, schrumpfte die Klimakoalition jedoch wieder. Analysten schätzen, dass der Anteil der NZBA-Institute an den globalen Bank-Assets inzwischen auf rund 35 Prozent gesunken ist. Der Austritt von JP Morgan, der größten US-Bank, markiert einen Wendepunkt in der internationalen Klimafinanzierung.

Der politische Einfluss: Trumps Rückkehr und die Anti-Woke-Welle

Die Entscheidung von JP Morgan und anderen Banken fällt in eine Phase politischer Polarisierung in den USA. Donald Trump, der am 20. Januar 2025 seine zweite Amtszeit antritt, hat wiederholt den wissenschaftlichen Konsens zum menschengemachten Klimawandel infrage gestellt. Seine Administration plant, zahlreiche Nachhaltigkeitsregulierungen zurückzunehmen. Gleichzeitig hat der ehemalige Präsident die sogenannte „Woke-Kultur“ scharf kritisiert, die er als Überregulierung und gesellschaftliche Bevormundung darstellt.

Unternehmen, die früher auf Diversität, Gleichstellung und Nachhaltigkeit setzten, distanzieren sich nun zunehmend von solchen Initiativen. Neben JP Morgan haben auch Konzerne wie McDonald’s, Meta und Walmart ihre Strategien angepasst. McDonald’s hat beispielsweise seine Ziele zur Förderung von Diversität in Führungspositionen abgeschafft, während Meta die Beschäftigung von Faktenprüfern in den USA eingestellt hat.

Ausstieg der US-Banken: Gründe und Konsequenzen

JP Morgan und andere US-Banken begründen ihren Austritt aus der NZBA nicht mit direkter Kritik an den Zielen der Allianz. Stattdessen betonen sie, dass sie weiterhin an nachhaltigen Finanzierungspraktiken arbeiten und ihre Kunden beim Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft unterstützen wollen. Analysten sehen den Rückzug jedoch als politisch motiviert an. Die Republikanische Partei hat Klimaschutzinitiativen in der Finanzbranche scharf kritisiert und warnte, dass diese gegen kartellrechtliche Vorschriften verstoßen könnten.

Der Austritt großer US-Banken schwächt die NZBA erheblich. Kritiker befürchten, dass die Branche ihre Verpflichtungen zur Reduzierung der Finanzierung fossiler Brennstoffe aufweichen könnte. In den USA, dem weltweit größten Finanzmarkt, könnte dies den Klimaschutz erheblich zurückwerfen.

Kritik und rechtliche Risiken für Klimainitiativen

Republikanische Politiker werfen Finanzunternehmen vor, durch ihre Teilnahme an Klimaschutzinitiativen wie der NZBA gegen Kartellgesetze zu verstoßen. Sie argumentieren, dass solche Allianzen eine Diskriminierung von Unternehmen fördern könnten, die fossile Brennstoffe nutzen. Bereits in den letzten Monaten haben elf republikanisch regierte Bundesstaaten Klagen gegen große Vermögensverwalter wie BlackRock und Vanguard eingereicht, die als führende Unterstützer nachhaltiger Investitionen gelten. Diese rechtlichen Herausforderungen verstärken den Druck auf Banken und Vermögensverwalter, ihre Klimaschutzstrategien zu überdenken.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Dimension der Entscheidungen

Die Abkehr von Klimaschutzinitiativen durch große US-Banken wirft Fragen zur Rolle der Finanzbranche im Kampf gegen den Klimawandel auf. Banken spielen eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung nachhaltiger Projekte, von erneuerbaren Energien bis hin zur Entwicklung emissionsarmer Technologien. Der Rückzug aus der NZBA könnte den Fortschritt in diesen Bereichen verlangsamen und das Vertrauen in die Fähigkeit der Finanzbranche, globale Klimaziele zu unterstützen, beeinträchtigen.

Darüber hinaus signalisiert der Rückzug von Banken und Unternehmen wie McDonald’s und Meta einen gesellschaftlichen Wandel in den USA. Die Polarisierung in der Klimadebatte und die Anti-Woke-Welle reflektieren tiefergehende Spannungen zwischen wirtschaftlichen Interessen und sozialen sowie ökologischen Zielen.

Ausblick: Die Zukunft der NZBA und globaler Klimainitiativen

Die Zukunft der NZBA ist ungewiss. Während europäische Banken und Regierungen weiterhin starke Unterstützer der Initiative bleiben, könnte der Rückzug der US-Banken andere Finanzinstitute weltweit dazu ermutigen, ähnliche Schritte zu unternehmen. Der Klimaschutz steht vor einer Bewährungsprobe, da geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Interessen den Fortschritt behindern könnten. Gleichzeitig bietet die Polarisierung auch Chancen für alternative Ansätze und verstärkte Anstrengungen in anderen Regionen.

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