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DAX erreicht 20.000 Punkte: Historie, Treiber und Chancen für Anleger

DAX erreicht 20.000 Punkte: Ein historischer Meilenstein

Am 3. Dezember 2024 schrieb der DAX Börsengeschichte: Zum ersten Mal in seiner gut 36-jährigen Historie knackte der deutsche Leitindex die Marke von 20.000 Punkten. Dieser Meilenstein verdeutlicht nicht nur die Stärke des DAX, sondern auch seine bemerkenswerte Widerstandskraft gegenüber globalen Krisen und wirtschaftlichen Herausforderungen.

Die Geschichte des DAX: Meilensteine und Wendepunkte

Einführung und erste Erfolge (1988–2000)

Der DAX wurde am 1. Juli 1988 mit einem Startwert von 1163 Punkten und 30 Unternehmen ins Leben gerufen. Als Performance-Index berücksichtigt er Dividenden, was ihn von vielen internationalen Indizes unterscheidet. Nach seiner Einführung erlebte der DAX ab den 1990er-Jahren einen Aufschwung, besonders durch die Privatisierung der Telekom und den Hype um die „Volksaktie“. Im Mai 1998 überschritt er erstmals die Marke von 5000 Punkten. Bis März 2000 stieg er auf über 8000 Punkte, bevor die Dotcom-Blase platzte.

Krisen und Erholungen (2000–2012)

Die folgenden Jahre waren geprägt von Rückschlägen:

  • Dotcom-Blase: Der DAX fiel bis März 2003 auf unter 2200 Punkte.
  • Finanzkrise: Im Zuge des Kollapses von Lehman Brothers stürzte der DAX bis März 2009 auf 3600 Punkte.
  • Euro-Krise: Zwischen 2010 und 2012 sank der DAX erneut, erreichte jedoch mit den Maßnahmen der EZB unter Mario Draghi im Oktober 2013 neue Höchststände von 9000 Punkten.

 
Moderne Entwicklungen (2013–2024)

Seit 2013 erlebte der DAX immer wieder Rückschläge, darunter Brexit, Coronapandemie und geopolitische Krisen. Dennoch stieg er kontinuierlich auf neue Höhen:

  • März 2015: 12.000 Punkte.
  • Oktober 2017: 13.000 Punkte.
  • November 2021: 16.000 Punkte.
    Im Dezember 2024 erreichte der DAX schließlich die Marke von 20.000 Punkten – ein Symbol für seine außergewöhnliche Widerstandskraft.

 
Was treibt den DAX an? Gründe für den jüngsten Anstieg

  1. Saisonalität und Jahresendrally

Historisch gesehen gehört der Dezember zu den stärksten Börsenmonaten. In Jahren, in denen der DAX bis Ende November um mindestens zehn Prozent zulegte, stieg er im Dezember in 90 Prozent der Fälle weiter. In US-Wahljahren liegt diese Quote sogar bei 100 Prozent.

  1. Sinkende Zinsen

Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) spielt eine zentrale Rolle. Nach drei Zinssenkungen im Jahr 2024 profitieren Aktienmärkte doppelt:

  • Attraktivität gegenüber Anleihen: Sinkende Renditen bei Anleihen machen Aktieninvestitionen lukrativer.
  • Kostenersparnis für Unternehmen: Niedrigere Zinsen reduzieren den Schuldendienst und ermöglichen höhere Gewinne.

 
Dax und die deutsche Wirtschaft: Warum der Index entkoppelt ist

  1. Globale Ausrichtung der DAX-Konzerne

Die 40 Unternehmen im DAX generieren rund 80 Prozent ihrer Umsätze außerhalb Deutschlands. Diese internationale Diversifizierung hilft, Schwächen im Heimatmarkt auszugleichen.

  1. Zusammensetzung des DAX

Das Gewicht der Unternehmen im DAX hängt von ihrer Marktkapitalisierung ab. Schwergewichte wie SAP, das allein mehr als 15 Prozent des Index ausmacht, treiben den DAX selbst bei schwächerer Gesamtleistung anderer Unternehmen.

Ist der DAX überbewertet? Bewertung anhand des KGV

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) dient dazu, die Bewertung des DAX einzuordnen. Zum Zeitpunkt der 20.000er-Rekordmarke wird das KGV von Analysten auf 13,6 geschätzt, während der Durchschnitt der letzten 20 Jahre bei 12,4 liegt. Diese geringe Abweichung deutet darauf hin, dass der DAX nur leicht über dem historischen Mittel bewertet ist.

Zukunftsszenarien:

  • Positive Entwicklung: Wirtschaftliche Erholung und steigende Gewinne könnten das KGV wieder senken.
  • Risiken: Eine Rezession in den USA könnte die Bewertung belasten.

 
Dividendenrendite: Ein attraktiver Faktor für Anleger

Die Dividendenrendite des DAX liegt zum Zeitpunkt der 20.000er-Rekordmarke bei 2,9 Prozent und damit geringfügig unter dem historischen Durchschnitt von drei Prozent. Im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen, die eine Rendite von 2,06 Prozent bieten, bleibt der DAX jedoch eine attraktivere Wahl – trotz der höheren Kursrisiken.

Die Rolle der US-Märkte: Leitfunktion für den DAX

Die Wall Street und US-Indizes wie der Dow Jones und der S&P 500 beeinflussen die weltweiten Märkte maßgeblich. Ohne die robuste US-Wirtschaft und die starke Leitfunktion der US-Börsen wäre die jüngste Rally des DAX kaum denkbar.

Ausblick: Chancen und Risiken für den DAX

  • Chancen:
    • Erholung der Weltwirtschaft.
    • Fortschritte in wichtigen Märkten wie China und Europa.

     

  • Risiken:
    • Mögliche Rezession in den USA.
    • Eskalation geopolitischer Konflikte.

     

Fazit: Der DAX zwischen Historie und Zukunft

Mit dem Erreichen von 20.000 Punkten beweist der DAX erneut seine Widerstandskraft und langfristige Aufwärtstendenz. Trotz politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten setzen Anleger auf die Stärke der global aufgestellten DAX-Konzerne. Der Blick nach vorn bleibt spannend: Die Entwicklung der Weltwirtschaft wird entscheidend dafür sein, ob der DAX neue Höhen erklimmt oder Rückschläge verkraften muss.

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