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DWS erhöht Jahresausblick trotz Mittelabflüssen: Solide Q2-Zahlen und Wachstumsstrategien im Fokus

DWS hebt Jahresausblick nach soliden Q2-Zahlen an, verzeichnet jedoch Mittelabflüsse

Die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, hat am Mittwoch für das zweite Quartal überwiegend solide Geschäftszahlen vorgelegt und gleichzeitig den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Dennoch gibt es eine wichtige Ausnahme: Kunden haben insgesamt Geld abgezogen.

Finanzkennzahlen des zweiten Quartals

Für das zweite Quartal meldete die DWS bereinigte Erträge von 678 Millionen Euro, was einem Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Der bereinigte Vorsteuergewinn lag bei 249 Millionen Euro und stieg um acht Prozent. Auch die Aufwand-Ertrag-Relation verbesserte sich auf 63,2 Prozent, was auf eine höhere Kosteneffizienz hinweist.

Rückgang des verwalteten Vermögens

Das verwaltete Vermögen der DWS sank im Berichtszeitraum leicht um acht Milliarden Euro auf 933 Milliarden Euro. Diese Abnahme wurde durch Kundenabzüge überwogen, die insgesamt 18,7 Milliarden Euro betrugen, darunter sechs Milliarden Euro aus langfristigen Investitionen. Besonders betroffen waren zwei margenschwache Anleihenmandate von Versicherungen. Im Vergleich zu den vorherigen Quartalen, in denen die DWS Geldzuflüsse verzeichnet hatte, stellt dies einen Rückschritt dar.

Unterschiedliche Entwicklungen im aktiven und passiven Bereich

Die Geschäftsentwicklung zeigte große Unterschiede zwischen den aktiven und passiven Anlageansätzen. Im aktiv gemanagten Bereich summierten sich die Nettomittelabflüsse auf 13,2 Milliarden Euro, hauptsächlich in Anleihestrategien. Im Vorquartal waren hier noch positive Zuflüsse zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu fanden die passiven Strategien, insbesondere börsengehandelte Fonds (ETFs), mit Nettomittelzuflüssen von 8,5 Milliarden Euro weiterhin Zuspruch.

Margenunterschiede und Wachstumschancen

Die DWS hatte im ersten Quartal für den passiven Bereich eine durchschnittliche Marge von 17 Basispunkten angegeben, während das aktive Segment mit 72 Basispunkten deutlich lukrativer ist. CEO Stefan Hoops sieht im ETF-Geschäft sowie in alternativen Angeboten wie im Kreditgeschäft bedeutende Wachstumschancen. Hoops betonte die geplante Stärkung der Partnerschaften mit Brokern und Neobrokern im Privatkundengeschäft, das etwa 70 Prozent der Einnahmen ausmacht. Dies stieß jedoch nicht bei allen Experten auf Zustimmung, da es als Konkurrenz zu traditionellen Vertriebswegen der Deutschen Bank und der DVAG gesehen wird.

Ausblick für das laufende Geschäftsjahr

Trotz der Mittelabflüsse erwartet die DWS für das laufende Geschäftsjahr leicht höhere bereinigte Erträge als die 2,6 Milliarden Euro des Vorjahres. Auch der bereinigte Vorsteuergewinn und der Gewinn je Aktie sollen über den Werten des Vorjahres liegen.

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