Erholung des Baufinanzierungsmarktes in Deutschland
Der Immobilienmarkt zeigt eine deutliche Erholung, die sich auch im Neugeschäft widerspiegelt. Im Juli erreichte das Volumen neu vergebener Hypothekendarlehen in Deutschland 19,5 Milliarden Euro, den höchsten Stand seit zwei Jahren. Im bisherigen Jahresverlauf beläuft sich das Gesamtvolumen auf 112 Milliarden Euro, was einem Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anstieg im Juli betrug 26 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Diese Entwicklung bestätigt die Prognosen vieler Marktteilnehmer und der Bundesbank, die eine Belebung des Baufinanzierungsmarktes für 2023 vorausgesagt hatten.
Stabilisierte Immobilienpreise und rückläufige Zinsen beleben den Markt
Die Analyse von Barkow Consulting weist darauf hin, dass steigende Mieten, stabile Immobilienpreise und ein rückläufiges Zinsniveau den Markt stimuliert haben. Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht eine Trendwende, da die Immobilienpreise im zweiten Quartal für Eigentumswohnungen sowie Ein- und Mehrfamilienhäuser erstmals seit zwei Jahren wieder gestiegen sind. Investoren scheinen erneut Vertrauen in die langfristige Wertsteigerung von Immobilien zu gewinnen, was zusätzlich durch den Ausblick auf sinkende Zinsen unterstützt wird.
Begrenztes Abwärtspotenzial bei Bauzinsen
Die Baufinanzierungszinsen für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung liegen derzeit bei unter 3,5 Prozent, nachdem sie im vierten Quartal 2023 noch Höchststände von 4,2 Prozent erreicht hatten. Die Commerzbank warnt jedoch vor überhöhten Erwartungen: Eine Zinssenkung der EZB um 100 Basispunkte bis zum Sommer 2025 werde nur begrenzten Einfluss auf die Bauzinsen haben. Experten erwarten, dass die Zinsen kaum unter 3,5 Prozent fallen werden und in der zweiten Jahreshälfte 2025 sogar wieder leicht ansteigen könnten. Damit dürfte auch der Preisanstieg bei Immobilien im kommenden Jahr moderat ausfallen, trotz des zunehmenden Mangels an Wohnraum.