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Wirtschaftliche Herausforderungen und Hoffnungen: Entwicklungen auf den globalen Märkten und deutsche Konjunktur im Fokus – Die Wirtschaftsnachrichten der Woche

US-Arbeitsmarktdaten untermauern Erwartungen einer geldpolitischen Lockerung

Die neuesten Arbeitsmarktdaten aus den USA untermauern die Erwartungen einer bevorstehenden geldpolitischen Lockerung. Im August wurden 142.000 neue Stellen geschaffen, was zwar mehr als in den Vormonaten ist, aber hinter den erwarteten 164.000 Jobs zurückbleibt. Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 4,2 Prozent, während die Beschäftigungszahlen für Juni und Juli nach unten revidiert wurden, was auf eine schwächere wirtschaftliche Dynamik hinweist. Die Zahlen reduzieren den Lohndruck und somit die Inflationsgefahr, während die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Abkühlung in den Vordergrund rückt. Dies unterstützt die Annahme, dass die US-Notenbank Fed am 18. September eine Zinssenkung vornehmen wird, um die Konjunktur zu stützen.

Deutsche Exporte steigen im Juli, aber Außenhandelsüberschuss und Produktion schwächeln

Im Juli 2024 stiegen die deutschen Exporte um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 130 Milliarden Euro, leicht über den Erwartungen. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Exporte jedoch um 1,2 Prozent. Die Importe legten mit einem Anstieg von 5,4 Prozent auf 113,2 Milliarden Euro deutlich stärker zu, blieben aber weiterhin unter dem Exportniveau. Dadurch verringerte sich der Außenhandelsüberschuss auf 16,8 Milliarden Euro, den niedrigsten Wert seit Mai 2023. Besonders starke Rückgänge gab es bei den Exporten nach China (-8,0 %) und den USA (-1,7 %), während die Exporte in die EU um 3,3 Prozent stiegen. Zudem verzeichnete die Industrieproduktion im Juli einen unerwartet starken Rückgang von 2,4 Prozent, deutlich mehr als die erwarteten 0,3 Prozent.

BDI warnt vor weiterem Produktionsrückgang: Wachstumsprognose verhalten

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) prognostiziert in seinem aktuellen Quartalsbericht ein moderates Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent für Deutschland, warnt jedoch vor einem deutlichen Rückgang der Industrieproduktion um drei Prozent in diesem Jahr. “Die Wachstumsschwäche der deutschen Industrie hält an, und eine konjunkturelle Erholung lässt weiter auf sich warten”, erklärte BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner. Als Hauptursachen nannte sie den Einbruch bei den Ausrüstungsinvestitionen, eine schwächelnde Exportentwicklung sowie die anhaltend geringe Konsumnachfrage im Inland. “Dem verarbeitenden Gewerbe gehen die Aufträge aus. Wir stehen vor einem weiteren Produktionsrückgang – dem dritten in Folge”, so Gönner weiter. Sie forderte die Bundesregierung auf, jetzt entschlossen Maßnahmen zu ergreifen, um die Standortfaktoren für Wachstum schnell und nachhaltig zu verbessern.

Deutsche Industrie verzeichnet dank Großaufträgen überraschenden Auftragsanstieg im Juli

Die deutsche Industrie verzeichnete im Juli aufgrund von Großaufträgen einen unerwartet starken Anstieg der Bestellungen um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit stiegen die Aufträge bereits den zweiten Monat in Folge, nachdem im Juni ein revidiertes Plus von 4,6 Prozent erreicht wurde. Ökonomen hatten für Juli jedoch einen Rückgang von 1,5 Prozent erwartet. Das Wachstum ist allerdings fast ausschließlich auf Großaufträge zurückzuführen – ohne diese wären die Bestellungen um 0,4 Prozent gesunken. Besonders der sonstige Fahrzeugbau, einschließlich Flugzeuge, Schiffe und Militärfahrzeuge, verzeichnete mit einem Plus von 86,5 Prozent einen starken Zuwachs.

Federal Reserve „Beige Book“: US-Wirtschaft schwächelt weiter, leichte Erholung im Dienstleistungssektor

Die Wirtschaft der USA hat sich laut dem aktuellen Konjunkturbericht der Federal Reserve (Fed) weiter abgeschwächt. „In drei Bezirken nahm die Wirtschaftstätigkeit leicht zu, während die Zahl der Bezirke mit stagnierender oder rückläufiger Aktivität von fünf im vorherigen Zeitraum auf neun im aktuellen Zeitraum gestiegen ist“, heißt es im veröffentlichten „Beige Book“. Die Erhebung, die bis zum 26. August durchgeführt wurde, basiert auf Berichten von Wirtschaftskontakten aus den zwölf Fed-Bezirken. Zudem zeigte sich, dass Arbeitgeber bei Neueinstellungen wählerischer geworden sind und weniger bereit waren, ihre Belegschaft zu erweitern. Dies wird vor allem auf Sorgen über die Nachfrageentwicklung und unsichere wirtschaftliche Aussichten zurückgeführt. Indes hat sich die Stimmung im amerikanischen Dienstleistungsgewerbe im August etwas aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex legte auf 51,5 Punkte zu, nach 51,4 Zählern im Juli, wie aus der monatlichen Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht.

US-Industrie und chinesische Wirtschaft bleiben im Abschwung: Nur leichte Erholung im August

Sowohl die US-Industrie als auch die chinesische Wirtschaft kämpfen weiterhin mit wirtschaftlichen Herausforderungen. In den USA stieg der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Industriesektor im August zwar leicht um 0,4 Punkte auf 47,2 Zähler, blieb jedoch unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Der Industriesektor, der rund zehn Prozent der US-Wirtschaftsleistung ausmacht, leidet unter der schwachen Weltwirtschaft und der straffen Zinspolitik der US-Notenbank, obwohl eine Zinssenkung in Aussicht gestellt wurde. Auch in China verschlechterte sich der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe im August leicht, was die fragile Lage der chinesischen Wirtschaft weiter verdeutlicht. Neue Konjunkturdaten untermauern den schwachen Zustand beider Volkswirtschaften.

Verbraucherstimmung sinkt weiter: Geringere Konsumbereitschaft und steigende Sparneigung

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im September zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Laut einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 1600 Personen sank das entsprechende Barometer auf 96,93 Punkte, nachdem es im August noch bei 97,70 Punkten lag. Der HDE betont, dass die Konsumzurückhaltung weiter zunehme, was bedeutet, dass der private Konsum in den kommenden Monaten kein signifikantes Wachstum erwarten lässt. Die Umfrage zeigt, dass die Verbraucher sowohl in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung als auch auf ihr eigenes Einkommen pessimistischer sind. Dies führt zu einer geringeren Bereitschaft, größere Anschaffungen zu tätigen, während gleichzeitig die Sparneigung zunimmt.

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