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DKB stellt sich neu auf: Strategien für Wachstum und Effizienz trotz Einlagenrückgang

Rückgang der Kundeneinlagen bei der DKB im ersten Halbjahr

Die DKB musste im ersten Halbjahr 2024 einen deutlichen Rückgang der Kundeneinlagen verzeichnen. Privatkunden zogen insgesamt 10,2 Milliarden Euro von Deutschlands zweitgrößter Direktbank ab. Im Vergleich dazu verzeichnete der größte Konkurrent, ING Deutschland, im selben Zeitraum zusätzliche Gelder in Höhe von 10,5 Milliarden Euro. Auch die Commerzbank und ihre Onlinetochter comdirect schnitten besser ab und konnten 18 Milliarden Euro an neuen Einlagen gewinnen. Dieser Einlagenabzug markiert einen deutlichen Rückschlag für die DKB, die noch im vergangenen Jahr ihre Kundeneinlagen um 17,1 Milliarden Euro steigern konnte.

Auswirkungen des Endes der Tagesgeldaktion

Der Rückgang der Kundeneinlagen ist vor allem auf das Ende einer Tagesgeldaktion der DKB zurückzuführen, die im August 2023 gestartet und im Januar 2024 ausgelaufen war. Während der Aktion bot die DKB attraktive 3,5 % Zinsen auf Tagesgeldeinlagen, was viele Kunden anzog. Nach dem Auslaufen der Aktion senkte die Bank die Zinsen auf 1,75 %, was dazu führte, dass Kunden vermehrt ihr Geld abzogen. Die Reduzierung der Zinsen fällt in eine Zeit, in der andere Banken im Wettbewerb um Spareinlagen deutlich aggressiver vorgehen und höhere Zinsen bieten.

Bedeutung von Kundeneinlagen für Banken in Zeiten hoher Zinsen

Die Bedeutung von Kundeneinlagen hat für Banken aufgrund der gestiegenen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) erheblich zugenommen. Banken erhalten derzeit 3,75 % Zinsen, wenn sie Einlagen über Nacht bei der EZB parken. Gleichzeitig sind Kundeneinlagen für die Refinanzierung von Banken attraktiver geworden. Die OLB (Oldenburgische Landesbank), die durch die Übernahme der Degussa Bank ihre Einlagenbasis um 5,6 Milliarden Euro erhöht hat, zählt ebenfalls zu den aggressiven Anbietern im Wettbewerb um Einlagen.

Strategische Entwicklungen bei der DKB und ihrer Muttergesellschaft BayernLB

Trotz des Rückgangs der Einlagen betont der DKB-Mutterkonzern BayernLB, dass er mit der Entwicklung der Direktbank zufrieden ist. BayernLB-Finanzchef Markus Wiegelmann erklärte, dass das Kundengeschäft der DKB weiterhin gut laufe und die vorhandenen Einlagen ausreichen, um die Bank zu refinanzieren. Seit dem Jahreswechsel hat die DKB ihre Kundenzahl um 148.000 auf 5,7 Millionen erhöht. Dies zeigt, dass die DKB weiterhin Wachstumspotenzial sieht, auch wenn die Kundeneinlagen gesunken sind.

Zahlen und Ergebnisse der DKB im ersten Halbjahr 2024

Im ersten Halbjahr 2024 musste die DKB einen Rückgang des Zinsüberschusses um fast neun Prozent auf 950 Millionen Euro verzeichnen. Zudem stieg die Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite von zwei auf 91 Millionen Euro an. Diese Erhöhung betraf hauptsächlich einzelne Kreditengagements im Geschäftskundensegment, darunter Betreiber von Windparks. Im Privatkundensegment war vor allem die steigende Anzahl von Konsumentenkrediten und Baufinanzierungen für die höheren Risikovorsorgen verantwortlich.

Personalabbau und Führungskräftewechsel bei der DKB

Die DKB steht derzeit vor einem erheblichen Stellenabbau. Das Institut plant, 600 bis 700 Stellen abzubauen. Dieser Personalabbau soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Darüber hinaus gab es einen Wechsel in der Führungsebene: Seit Juni 2024 ist Sven Deglow der neue Vorstandschef der DKB. Deglow, der zuvor bei BNP Paribas und der Commerzbank-Tochter Comdirect tätig war, soll die Bank durch die Herausforderungen führen und das Wachstum weiter vorantreiben.

Ziele für die Zukunft: Wachstum und Restrukturierung

In den kommenden Jahren liegt der Fokus der DKB auf dem Ausbau des Privat- und Geschäftskundengeschäfts. Laut dem neuen CEO Sven Deglow konnte die DKB in den letzten sechs Monaten trotz eines schwierigen Marktumfelds profitables Wachstum verzeichnen. Dieses hohe Ertragsniveau soll die finanzielle Basis für die Umsetzung des laufenden Transformationsprogramms bis Ende 2025 sichern. Ziel ist es, das Betriebsmodell der DKB nachhaltig zu optimieren und eine Grundlage für weiteres Wachstum zu schaffen. Zudem soll das Wertpapiergeschäft, in dem die DKB hinter Konkurrenten wie ING liegt, weiter ausgebaut werden.

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