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Immobilienpreise und Geldvermögen im Wandel: Globale Entwicklungen und nationale Trends

Globale Vermögens- und Immobilienmarkttrends: Auswirkungen steigender Zinsen und Kapitalmarkterfolge

Die Entwicklung der Immobilienpreise in deutschen und internationalen Metropolen sowie das Geldvermögen privater Haushalte stehen im Fokus aktueller Analysen. Die jüngsten Zinserhöhungen haben zu einer Wende auf den Immobilienmärkten geführt, während das Geldvermögen durch florierende Kapitalmärkte weltweit neue Höchststände erreicht.

Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland

In Städten wie Frankfurt und München haben steigende Zinsen den Höhenflug der Immobilienpreise gestoppt und eine Korrektur eingeleitet. Laut einer aktuellen Studie der UBS sind die Immobilienpreise in diesen Städten seit 2022 um rund 20 Prozent gefallen. Besonders der Frankfurter Wohnungsmarkt hat einen drastischen Rückgang erlebt, bei dem das Preisniveau inflationsbereinigt auf das Niveau von 2018 zurückgefallen ist. Der Preisanstieg, der seit der Pandemie zu beobachten war, wurde durch den zweijährigen Zinserhöhungszyklus komplett aufgehoben.

Auch in München ist ein ähnlicher Rückgang der Preise zu verzeichnen. Laut UBS-Experten besteht jedoch nur noch ein moderates Risiko einer neuen Immobilienblase in diesen Städten. Die Preise scheinen sich zu stabilisieren, wobei fallende Zinsen und ein knappes Angebot künftig eine stützende Wirkung auf die Immobilienpreise haben könnten.

Globale Immobilienmarktanalyse

International stellt die UBS ein hohes Risiko für Immobilienblasen nur noch in wenigen Metropolen fest, darunter Miami, Tokio und Zürich. Diese Städte verzeichnen trotz gestiegener Zinsen weiterhin Preisanstiege. In Miami, das zu den großen Gewinnern der Pandemie zählt, haben sich die Preise von Mitte 2023 bis Mitte 2024 um sieben Prozent erhöht. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in Tokio, wo die Preise in den letzten Jahren um 30 Prozent gestiegen sind. In Zürich wird der Markt durch eine geringe Verfügbarkeit von Immobilien und eine wachsende Nachfrage getrieben.

Besonders dynamisch entwickelt sich Dubai. Dort sind die Preise seit 2020 um 40 Prozent gestiegen, was das Risiko einer Immobilienblase rapide erhöht hat. Trotz dieser regionalen Ausnahmen ist das Risiko von Immobilienblasen in den meisten der 25 untersuchten Metropolen im Vergleich zu 2023 zurückgegangen.

Miet- und Kaufpreisentwicklung in Deutschland

In Deutschland klaffen die Entwicklungen der Mieten und Kaufpreise weiterhin auseinander, insbesondere in Städten wie Frankfurt und München. In München etwa entspricht der Kaufpreis für eine Wohnung im Durchschnitt 40 Jahreskaltmieten, weltweit ist nur Zürich teurer. In Frankfurt beträgt dieser Faktor 36.

Allerdings steigen die Mieten in Deutschland derzeit schneller als die Kaufpreise. Engel & Völkers berichtet von einem Anstieg der Mieten um sechs Prozent im ersten Halbjahr 2024. Diese Entwicklung führt zu einer verstärkten Nachfrage nach Wohnimmobilien als Kapitalanlage, zumal sich die Finanzierungsmöglichkeiten verbessern und Zinssenkungen das Kaufinteresse weiter fördern.

Geldvermögen privater Haushalte weltweit

Das Geldvermögen privater Haushalte stieg 2023 weltweit um 7,6 Prozent auf 239 Billionen Euro. Besonders die positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten haben diesen Anstieg begünstigt. Für 2024 wird erwartet, dass das Geldvermögen global um weitere 6,5 Prozent wächst und damit die Verluste des Börsenjahres 2022 endgültig ausgleicht.

Auch in Deutschland verzeichnete das Geldvermögen einen Zuwachs von 6,8 Prozent auf 7,95 Billionen Euro, womit es über dem europäischen Durchschnitt liegt. Laut Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran haben deutsche Sparer zunehmend auf die Chancen an den Kapitalmärkten reagiert und ihre Anlagegewohnheiten angepasst.

Reale Vermögensentwicklung und Inflation

Trotz des nominalen Anstiegs des Geldvermögens hat die Inflation in Deutschland den Zuwachs größtenteils aufgezehrt. Inflationsbereinigt stiegen die Vermögen im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,7 Prozent, und die Kaufkraft liegt noch immer unter dem Niveau von 2019. Weltweit hingegen stiegen die realen Vermögen seit 2019 um etwa neun Prozent.

Für 2024 zeichnet sich jedoch eine Besserung ab: Die Allianz erwartet, dass der inflationsbereinigte Zuwachs des Geldvermögens in Deutschland steigen wird, da die Inflation voraussichtlich auf 2,4 Prozent zurückgeht. Dies würde es den Haushalten ermöglichen, real mehr von ihrem Vermögenszuwachs zu profitieren.

Veränderungen im Anlageverhalten

In Deutschland hat sich das Anlageverhalten der privaten Haushalte in den letzten Jahren spürbar verändert. Seit 2020 wird zunehmend frisches Geld in Wertpapieren angelegt. Im Jahr 2023 investierten deutsche Haushalte erstmals mehr in Wertpapiere (105 Billionen Euro) als in Bankeinlagen (92 Billionen Euro). Besonders Anleihen haben seit dem Anstieg der Zinsen an Attraktivität gewonnen.

Dennoch machen Wertpapiere nur 29 Prozent des gesamten Geldvermögens in Deutschland aus, während Bankeinlagen mit 41 Prozent weiterhin dominieren. Im internationalen Vergleich halten deutsche Anleger vergleichsweise wenig Wertpapiere, was auch erklärt, warum die USA bei den globalen Geldvermögen dominieren.

Globale Verteilung des Geldvermögens

Die USA dominieren seit zwei Jahrzehnten die globale Verteilung des Geldvermögens. 2023 entfielen 47,7 Prozent des weltweiten privaten Geldvermögens auf die USA. Im Vergleich dazu sank der Anteil Westeuropas von 28,5 Prozent im Jahr 2003 auf 19,1 Prozent im Jahr 2023, während sich der Anteil Chinas von 2,4 Prozent auf 14,1 Prozent erhöhte.

Beim Netto-Geldvermögen, also dem Vermögen abzüglich der Schulden, liegen die USA mit 260.320 Euro pro Kopf weltweit vorn, gefolgt von der Schweiz mit 255.440 Euro. Deutschland hingegen rangiert weiter hinten, auf Platz 18, mit einem Pro-Kopf-Vermögen von 69.060 Euro.

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