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Neue Chancen für Familien: Das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ für den Erwerb und die Sanierung von Bestandsimmobilien

Einführung des Förderprogramms „Jung kauft Alt“

Am 3. September hat die Förderbank KfW das neue Programm „Jung kauft Alt“ gestartet, das speziell auf Familien mit minderjährigen Kindern und mittlerem Einkommen ausgerichtet ist. Ziel des Programms ist es, den Erwerb sanierungsbedürftiger Bestandsimmobilien zu fördern. Mit einem Fördervolumen von insgesamt 350 Millionen Euro, die bis Jahresende bereitstehen, bietet das Programm zinsvergünstigte Darlehen, um den Erwerb und die anschließende Sanierung dieser Immobilien attraktiver zu gestalten. Dabei knüpft „Jung kauft Alt“ an das bereits bestehende Programm „Wohneigentum für Familien“ (WEF) an, erweitert es jedoch um den Aspekt der Sanierung von Bestandsgebäuden.

Förderkonditionen und Kreditrahmen

Die Förderung erfolgt über zinsvergünstigte Darlehen, wobei der Zinssatz für „Jung kauft Alt“ bei attraktiven 1,51 Prozent für eine Laufzeit von 35 Jahren liegt. Die Zinsbindung beträgt dabei zehn Jahre, allerdings sind auch andere Laufzeiten möglich. Der Höchstbetrag des Kredits ist an die Zahl der minderjährigen Kinder im Haushalt gekoppelt: Bei einem Kind liegt der maximale Kreditbetrag bei 100.000 Euro, bei zwei Kindern erhöht sich dieser auf 125.000 Euro, und bei drei Kindern beträgt der Höchstbetrag 150.000 Euro. Damit bietet das Programm maßgeschneiderte Finanzierungsmöglichkeiten für Familien, die ein sanierungsbedürftiges Haus erwerben möchten.

Fördervoraussetzungen und Zielsetzung

Nicht jede Familie und nicht jede Immobilie sind für die Förderung geeignet. Der Fokus des Programms liegt auf älteren und energetisch ineffizienten Gebäuden, die eine umfassende Sanierung benötigen. Die Bundesregierung verfolgt damit das Ziel, junge Familien in ländliche Regionen oder kleinere Städte zu lenken, um dort bereits bestehende Häuser zu sanieren, anstatt neues Bauland zu erschließen. Diese Maßnahme soll nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch der zunehmenden Zersiedelung durch neue Wohngebiete entgegenwirken. Bundesbauministerin Klara Geywitz betont, dass durch die Sanierung von Altbauten sowohl Geld gespart als auch die Umwelt geschont werden kann.

Energetische Anforderungen und Sanierungsauflagen

Eine der Kernvoraussetzungen des Programms „Jung kauft Alt“ ist, dass die zu erwerbende Immobilie über einen Gebäudeenergieausweis der Klassen F, G oder H verfügt – dies betrifft rund 45 Prozent der Wohnhäuser in Deutschland. Innerhalb von 54 Monaten nach dem Kauf muss das Haus umfassend saniert werden, um den Effizienzhaus-70-Standard „EE“ zu erreichen. Dies bedeutet, dass mindestens 65 Prozent der Heizenergie aus erneuerbaren Quellen stammen müssen. Die hohen Sanierungskosten, die mit diesen Vorgaben verbunden sind, könnten jedoch für viele Familien eine Hürde darstellen. Dennoch bleibt es eine attraktive Option, da zusätzliche Fördermittel für die Sanierung, etwa durch Landesprogramme oder für neue Heizungen, in Anspruch genommen werden können.

Kombination mit weiteren Förderprogrammen

Familien, die von „Jung kauft Alt“ profitieren möchten, können die Förderung mit anderen Programmen kombinieren. So ist es möglich, die Sanierungskosten über zusätzliche Fördermittel, etwa für energieeffiziente Heizungen, zu senken. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Landesprogramme, die ebenfalls mit dem KfW-Darlehen kombinierbar sind. Diese Flexibilität macht das Programm besonders attraktiv für Familien, die umfassende Modernisierungen planen. Durch die Kombination verschiedener Fördermittel kann der finanzielle Aufwand erheblich reduziert werden, was das Programm für potenzielle Käufer noch lohnenswerter macht.

Einkommensgrenzen und mögliche Ersparnisse

Das Programm richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt und setzt eine Einkommensobergrenze von 90.000 Euro pro Jahr voraus, wobei für jedes weitere Kind ein zusätzlicher Freibetrag von 10.000 Euro gewährt wird. Familien mit mehreren Kindern profitieren also von einer höheren Einkommensgrenze. Laut Bundesbauministerin Klara Geywitz können Familien durch die zinsvergünstigten Kredite im Laufe der Zeit bis zu 18.000 Euro einsparen. Diese Einsparungen machen das Programm besonders für Familien mit begrenzten finanziellen Mitteln interessant, da es die Finanzierung des Eigenheims erschwinglicher macht.

Vergleich mit bestehenden Förderprogrammen

Das Programm „Jung kauft Alt“ steht in engem Zusammenhang mit dem bereits bestehenden KfW-Programm „Wohneigentum für Familien“ (WEF), das seit Juni 2023 verfügbar ist. Dieses bietet besonders günstige Zinsen (aktuell bei 0,24 Prozent) für den Erwerb von energieeffizienten Neubauten, die mindestens den Effizienzhausstandard 40 erreichen und die Anforderungen des „Qualitätssiegels nachhaltiges Gebäude“ erfüllen. Da die Nachfrage im Jahr 2023 schleppend verlief, wurden die Einkommensgrenzen für WEF auf 90.000 Euro erhöht. Eine längere Zinsbindungsfrist von bis zu 20 Jahren wurde im März 2023 ebenfalls eingeführt. Diese Anpassungen zeigen, dass es möglich ist, dass auch das Programm „Jung kauft Alt“ in Zukunft nachgebessert wird, um noch mehr Familien den Erwerb von sanierungsbedürftigen Bestandsimmobilien zu erleichtern.

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