Streit um Baupläne und Stellplatz
André Gaufer, Geschäftsführer der PROfinance GmbH, hat eine Klage vor dem Berliner Landgericht eingereicht, da er mit den geänderten Bauplänen des Projekts „Steglitzer Kreisel“ nicht einverstanden ist. Ursprünglich war im Sockelbereich des Gebäudes ein Parkhaus geplant, in dem Gaufer einen Stellplatz erworben hatte. Die neuen Pläne der Eigentümer sehen jedoch vor, diesen Bereich für Büros und Geschäftsräume zu nutzen, wodurch der Stellplatz entfällt. Stattdessen soll Gaufer die Möglichkeit erhalten, einen Stellplatz an einem unbekannten Ort zu erwerben, allerdings zu einem deutlich höheren Preis. Gaufer sieht dies als Verletzung seiner vertraglichen Rechte, da ihm ursprünglich ein spezifischer Stellplatz zugesichert wurde.
Unklarheiten über Vollmachten und Vertragsrücktritt
Ein weiterer Streitpunkt in dem Verfahren sind die Vollmachten, die von den Eigentümern bei der Erklärung des Vertragsrücktritts vorgelegt wurden. Die Eigentümer des Steglitzer Kreisels, vertreten durch die Steglitzer Kreisel Turm GmbH und die Steglitzer Kreisel Parkhaus GmbH, wollen vom Vertrag zurücktreten, weil Gaufer die geforderten Vertragsanpassungen nicht akzeptiert hat. Diese Anpassungen hätten für Gaufer finanzielle Nachteile bedeutet und die Rahmenbedingungen seines Immobilienkaufs verschlechtert. Allerdings gibt es Unklarheiten über die Gültigkeit der vorgelegten Vollmachten, was in der Verhandlung thematisiert wurde. Die Richterin ließ bereits Zweifel aufkommen, ob die Klauseln im ursprünglichen Vertrag, die eine Anpassung erfordern, überhaupt rechtswirksam sind. Sollte sich dies bestätigen, könnte Gaufers Position gestärkt werden.
Finanzielle Probleme der Adler Group
Die Adler Group, Muttergesellschaft der beteiligten Firmen, befindet sich in einer finanziell angespannten Lage. Aufgrund hoher Schulden, die im Zuge der Fusion mit anderen Immobilienunternehmen entstanden sind, plant die Adler Group, Bauprojekte und Immobilien, einschließlich des Steglitzer Kreisels, zu verkaufen, um dringend benötigtes Kapital zu beschaffen. Gaufer sieht sich in diesem Kontext als Opfer einer größeren Investitionsstrategie, bei der ihm vertraglich zugesicherte Rechte entzogen und durch nachteilige Bedingungen ersetzt werden sollen. Trotz der Schwierigkeiten hat Gaufer sich geweigert, die geforderten Vertragsänderungen zu akzeptieren, und kämpft nun vor Gericht um die Einhaltung seiner ursprünglichen Vertragsrechte. Das Verfahren wird am 28. Juni fortgesetzt, wobei die Entscheidung möglicherweise weitreichende Konsequenzen für alle Beteiligten haben könnte.