Gerichtliche Auseinandersetzung und bevorstehende Niederlage für die Adler Group
Das Kammergericht Berlin plant, die Berufung der Adler Group gegen ein früheres Urteil des Landgerichts zurückzuweisen. Dieses Urteil hatte zugunsten von André Gaufer, dem Geschäftsführer der PROfinance GmbH, entschieden. Gaufer hatte eine Eigentumswohnung im Steglitzer Kreisel erworben und sich erfolgreich gegen nachträgliche Änderungen seines Kaufvertrags gewehrt, die die Adler Group durchsetzen wollte. Das Kammergericht sieht keine Erfolgsaussichten in der Berufung und hält eine mündliche Verhandlung für unnötig.
Hintergründe des Rechtsstreits
André Gaufer, der 2018 über seine Firma PROfinance GmbH einen Kaufvertrag für eine Wohnung und einen Stellplatz im Steglitzer Kreisel abgeschlossen hatte, klagte erfolgreich auf die Einhaltung des ursprünglichen Vertrags. Die Adler Group hatte versucht, den Vertrag zu ändern und sich einseitig vom Kaufvertrag zurückzuziehen, nachdem Gaufer die Änderungen nicht akzeptierte. Das Landgericht entschied, dass die Adler Group keinen Anspruch auf eine Vertragsanpassung hat und den ursprünglichen Vertrag erfüllen muss. Gaufer sieht in seinem Erfolg ein Zeichen dafür, dass auch Einzelpersonen gegen große Konzerne bestehen können.
Offene Fragen und mögliche Konsequenzen
Trotz des Urteils ist Gaufer noch nicht als Eigentümer im Grundbuch eingetragen, was aktuell vor dem Amtsgericht Schöneberg verhandelt wird. Er hofft, dass das Gericht die Eintragung anordnet, da die Adler Group und der Notar dies bisher verweigert haben. Sollte das Kammergericht die Berufung endgültig zurückweisen, könnten weitreichende Folgen für die Adler Group drohen, einschließlich Zwangsvollstreckungsmaßnahmen und hoher Zwangsgelder bei Nichterfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen. Der Streit verdeutlicht die anhaltenden Schwierigkeiten und Verzögerungen beim Bau und Verkauf der Wohnungen im Steglitzer Kreisel, dessen Fertigstellung nun frühestens 2025 erwartet wird.